Am 1. Juli 1986 jährt sich zum 30. Male die Eröffnung unseres Heimatmuseums. Es geschah damals anlässlich des 55 jährigen Bestehens der neuen Schule, welches in einem Schul- und Heimatfest vom 30. Juni bis 2. Juli 1956 begangen wurde. Der Aufbau dieser Kultur- und Bildungsstätte fällt in die Zeit des schweren Beginns nach 1945. Die Geschichte dieses Objektes im Nationalen Aufbauwerk (NAW jetzt: VMI) begann eigentlich schon im Herbst 1946 mit meiner Berufung zum Ortsbeauftragten für die Sammlung heimatkundlichen Materials, wurde dann 1951 mit dem Ausbau des ehemaligen Herrenhauses vom Rittergut Niederschmölln als Teilschule mit zwei Unterrichtsräumen im 2. und einem heimatkundlichen Kabinett im 3. Stockwerk fort-gesetzt. Seit 1953 wurde dieses Kabinett in den Unterrichtsprozess einbezogen und gegen Ende des gleichen Jahres als ,,Heimatstube“ auch für den Besuch der Bevölkerung frei gegeben.

Diese Broschüre soll den künftigen Generationen an einem Beispiel aus dem geistig-kulturellen Gebiet einmal vor Augen führen, mit welcher Begeisterung und Einsatzfreude nach der Schulreform die Neulehrer in enger Zusammenarbeit mit den Eltern  und ihren Kindern diese Umgestaltung aktiv unterstützten und vorantrieben.

Dies waren vor allem die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaften „Freunde der neuen Schule“ (jetzt: Elternbeirat), „Junge Historiker“ und „Junge Naturforscher“ unserer damaligen Grundschule. Zur Verwirklichung dieses umfangreichen Vorhabens standen mir viele ehrenamtliche Aufbauhelfer hilfreich zur Seite, von denen stellvertretend für viele Max Jung, August Leppelt und Paul Weber genannt seien. Jederzeit gute Unterstützung gaben auch die ehemaligen Bürgermeister Max Klemmer und Karl Schwarzig.

Allen, die an diesem großen Werk mitwirkten, sei nochmals recht herzlich gedankt!

Nachforschungen haben nun ergeben, daß diese Einrichtung das erste Schulmuseum dieser Art in der DDR war und seit 1. Juli 1956 ein anerkanntes Heimatmuseum mit landwirtschaftlicher Profilierung ist. Erwähnenswert ist noch, daß diese Bildungsstätte 1962 durch die Zentralbibliothek und 1975 durch eine „Kleine Galerie“ des Kulturbundes der DDR im gleichen Gebäude sowie 1979 durch den Aussichtspunkt „Oberhofberg“ erweitert wurde. Dieser Bildungs- und Erziehungskomplex soll 1989 zum 40. Jahrestag unserer Republik als „Historischer Lehrpfad in Schmölln/OL“ vorerst abgeschlossen werden, den die Mitglieder der AG „Junge Historiker“ in enger Zusammenarbeit mit Heimatfreunden und Eltern gestalten.

Allen großen und kleinen Freunden wünscht beim Lesen dieser Zeilen viel Freude, Interesse und Entspannung der Museumsleiter

Gerhard Rodig.

8505 Schmölln, 1. Juli 1986
Am Kulturhaus 1

Auszug aus: Schmölln/OL – 30 Jahre Heimatmuseum